Hub Ostafrika: Challenge 2

Intakte Feuchtgebiete als Lebensgrundlage für Menschen und Wildtiere

In den Weidegebieten im Norden Kenias wird das Wohlergehen von Menschen, Wildtieren und Ökosystemen durch die begrenzte Verfügbarkeit von Wasser beeinträchtigt. Wie bei vielen anderen Ökosystemen der Region hat die Fähigkeit des Gambella-Feuchtgebiets nördlich des Mount Kenya, lebenswichtige Ökosystemleistungen für Menschen, Vieh und Wildtiere zu erbringen, drastisch abgenommen. Ursachen dafür sind unter anderem die wirtschaftliche Entwicklung, das Bevölkerungswachstum und der Klimawandel. Mehrere Interventionen der Regierung und internationaler Entwicklungsorganisationen haben es nicht vermocht, diesen fatalen Trend umzukehren. Die Ineffektivität früherer und aktueller Governance- und Managementsysteme hat zu einer «Tragik der Allmende» geführt, bei der die mächtigsten Akteure die Nutzung der verfügbaren natürlichen Ressourcen dominieren. Die schwächsten lokalen Gemeinschaften werden weiter marginalisiert, die Ökosystemleistungen sind bedroht, und die Konflikte verschärfen sich. Gefragt ist nun eine gemeinsame Identifizierung, Entwicklung und Umsetzung innovativer soziopolitischer, technologischer und finanzieller Lösungen für die Governance und die Bewirtschaftung von Wasserressourcen und Landschaften.

East Africa Challenge

Foto: Samira Stalder

Unser Ziel
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Sicherstellung einer nachhaltigen Versorgung des Unterlaufs des Ewaso N’giro mit Quellwasser in der Trockenzeit zum gemeinsamen Nutzen von Ökosystemen, Wildtieren und Menschen

Gemeinsame Entwicklung von Lösungen und Stewardship
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Als Hauptpartner der Wyss Academy in Kenia hat CETRAD einen inklusiven und breit angelegten Prozess zur Einbindung von Interessengruppen etabliert. Ziel ist es, gemeinsam innovative Lösungen für die integrierte Entwicklung und Bewirtschaftung des Teileinzugsgebiets Waso Mara und des Gambella-Feuchtgebiets zu erarbeiten. Gestützt auf lokales Wissen und eingehende ökologische, hydrologische und sozioökonomische Studien, die im Rahmen dieser Initiative durchgeführt wurden, haben wir eine gemeinsame Vision für die Zukunft des Teileinzugsgebiets und des Feuchtgebiets entworfen und entwickeln nun komplementäre Wege, um die Vision zu verwirklichen.

Laufende Projekte
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Soziotechnische Innovationen für eine gerechte und nachhaltige Bewirtschaftung des Gambella-Feuchtgebiets
Ziel dieses in Partnerschaft mit CETRAD durchgeführten Projekts ist die Entwicklung eines Modells für die Wiederherstellung und das Management von Teileinzugsgebieten, Feuchtgebieten und Quellen in den semiariden Gegenden Kenias. Ein wichtiger Erfolg im Jahr 2022 war die offizielle Anerkennung der für das Teileinzugsgebiet Waso Mara zuständigen Wassernutzungsvereinigung durch die Regierung sowie ihre Reorganisation, durch die sie transparenter und inklusiver wurde und ihre Aufgaben nun besser erfüllen kann. Die Aktivitäten zur Einbindung und Mitwirkung der Wassernutzenden resultierten in einem integrierten Managementplan für das Teileinzugsgebiet Waso Mara (2022–2032), der 2022 veröffentlicht und von den beteiligten Gemeinschaften und den jeweiligen Regierungsbehörden anerkannt und genehmigt wurde. Dieser Plan dient als Leitfaden für den Start und die Umsetzung weiterer Aktivitäten der Wassernutzungsvereinigung in Bereichen wie dem Schutz der Quellen und des Feuchtgebiets von Gambella, der Diversifizierung der Einkommensmöglichkeiten der Menschen durch nachhaltige Gewinnung und Vermarktung von Gummis und Harzen sowie der Beseitigung von für Nutztiere ungeniessbaren invasiven Pflanzenarten, um die Wiederherstellung von Weideflächen zu unterstützen.